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Die imaginäre Sonnenbrille

| geschrieben von Dr. Sooom
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Vor genau 14 Tagen wurde ein Blog-Eintrag veröffentlicht, dessen Inhalt sicher nichts für schwache Nerven war. Doch was hat sich nun alles binnen dieser 14 Tage verändert? War diese Nd:YAG-Laser-Iridotomie denn erfolgreich, sofern sie überhaupt durchgeführt werden konnte? Und was hat es nun mit dieser imaginären Sonnenbrille auf sich?

Zwar könnte ich bereits die zweite Frage mit nur einem Wort beantworten, jedoch bedarf es für die dritte, die in direkter Verbindung zur zweiten steht, eine ausführlichere Beschreibung. Einige Leser des vorhergehenden Blog-Eintrages stellten mir bereits die zweite Frage, was mich natürlich sehr gefreut hatte. Klarerweise wissen diese Personen bereits die Antwort, allerdings nicht die Hintergrundgeschichte.

Also, worauf warten wir noch? Zuerst stand natürlich an, einige Personen über die aktuellen Ereignisse zu informieren, da ich denen dies schuldig war. Und so kam es, dass ich am Dienstag, dem 21. Juli 2009, um 10:33 Uhr einen eigenen Thread im Spielecast.de-Forum (siehe: Screenshot #1 und Screenshot #2) erstellte, da ich bereits von ein paar Usern dieses Forums gefragt worden bin, warum ich seit dem 24. Juni 2009 nicht mehr aktiv war.

Sowohl meine Erläuterungen zu diesem Vorfall, sowie auch die für mich überaus überraschende Resonanz auf meinen Beitrag, könnt ihr ja in dem o.g. Thread selber nachlesen. Also diese Resonanz hätte ich mir nie und nimmer erwartet. Tja, da merkt man echt, dass man bereits seit dem 13. Juni 2007 ein fester Bestandteil dieser Community ist. Aber steigen wir doch mal für’s Erste in einen De Lorean und machen einen Zeitsprung.

Sehr viel Zeit ist jetzt nun auch wieder nicht vergangen, denn noch am selben Tag um 21:11 Uhr schickte ich eine Massen-E-Mail raus, um zahlreiche Bekannte von mir über diesen Glaukomanfall zu informieren. Die Resonanz auf diese Massen-E-Mail trat jetzt allerdings nicht so stark wie im o.g. Thread auf, aber ein paar hatten sich ja dann doch noch gemeldet, worüber ich mich natürlich sehr gefreut hatte.

Nun aber ein vernünftiger Zeitsprung mit dem De Lorean, oder? 33 Stunden sollten reichen. Wir schreiben nun also den besagten Tag X, den 23. Juli 2009. Es ist nun knapp 6:10 Uhr und ich und meine Mutter fuhren Richtung Linz zu den Barmherzigen Brüdern. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch kaum einen Gedanken an den möglicherweise bevorstehenden Eingriff, also der Nd:YAG-Laser-Iridotomie, verschwendet.

Ehrlicherweise muss ich allerdings noch gestehen, dass ich am Vorabend noch nach einer Alternative bzw. nach einer Laser-Iridotomie unter Narkose Ausschau gehalten habe. Logischerweise wurde mir lediglich nur das bestätigt, was ich eh schon längst wusste, sodass diese eine Stunde eh komplett für’n Afterballen war. Nach insgesamt zehn Stunden Recherche kannte ich mich bereits bestens aus, zumindest zu diesem Zeitpunkt. Wer weiß, wie lange mein Kurzzeitgedächtnis diese Massen an Informationen noch aufbewahren wird können.

Und bevor ich’s noch vergesse: Genau an diesem Mittwoch, dem 22. Juli 2009, gegen Abend wurde das 10 000. Bild mit meiner neuen D-SLR Olympus E-620 geschossen. Folglich wurden durchschnittlich 123,45679 Bilder pro Tag seit Samstag, dem 2. Mai 2009, bis zu diesem Zeitpunkt angefertigt. Und hier sieht man erneut, dass ich auf mein linkes, noch sehendes Auge mehr als angewiesen bin. Sollte ich nämlich nichts mehr sehen können, so wären all meine Bilder für mich zumindest nur noch nutzlos.

Weiters hatte ich in der Nacht auf Donnerstag einen Traum, indem ein Satz fiel, dessen Bedeutung ich bis heute nicht zu deuten vermag. "Du bist wie ein widerspenstiges, alleinstehendes, graues Haar (auf einer Glatze)." Wenn jemand von euch dieses Rätsel entschlüsseln kann, so darf er mir gerne seine Vermutung preisgeben. Fakt ist jedoch, dass ich an diesem Donnerstagmorgen extrem ruhig war.

Und nein, ich bin kein meditierender Mönch. An diesem Morgen war ich nur auf eine Sache fixiert, aber nicht nervös oder aufgeregt – einfach nur ruhig. Die Welt um mich herum schien still zu stehen. Ich hatte eine Aufgabe und ich wusste, dass über hundert Leute zumindest gedanklich bei mir sein werden. Solch eine innerliche Ruhe und Gelassenheit hatte ich zuvor noch nie erlebt, allerdings war mir bereits klar, dass dies nicht von Dauer sein wird können.

Kurz vor 7:00 Uhr waren wir dann schlussendlich im Krankenhaus angekommen und warteten, was denn sonst? Gegen 8:30 Uhr hatten wir dann ein finales Gespräch bzgl. der Nd:YAG-Laser-Iridotomie mit einer Ärztin. Oder war sie doch eine Oberärztin? Ist jetzt auch egal. Nachher spielt sie eh keine Rolle mehr. Wir besprachen nicht nur diesen Eingriff, sondern auch, mit welchem Mittel sie mich ruhig stellen wollten.

Mir war schon zuvor klar gewesen, dass ich während dieser Nd:YAG-Laser-Iridotomie vermutlich nicht ruhig bleiben könnte und meine Nervosität und Ängste einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Folglich wurde vereinbart, dass sie mir Diazepam verabreichen werden, sodass meine Nervosität und Ängste schwinden, ich aber immer noch bei "klarem" Verstand und vor allem bei Bewusstsein bleiben werde.

Euch sagt Diazepam nichts? Ist Valium besser? Um jetzt nicht nur mehr Verwirrung zu stiften, werde ich im Folgenden immer nur vom Valium sprechen, da diese Bezeichnung geläufiger sein dürfte. So, irgendetwas fehlte doch noch? Genau, meine Unterschrift auf der dokumentierten Patientenaufklärung, also mein Todesurteil. Diese Unterschrift fiel mir zwar nicht leicht, aber ich hatte meine Bestimmung klar vor Augen. Einen Ausweg gibt es jetzt nicht mehr.

Als ich dann wieder auf den Gang ging, sagte ich dann noch humorvoll: "Ich hätte ein Testament machen sollen." Scheinbar dürfte ich mit dieser Meldung einige Blicke von älteren Personen auf mich gezogen haben. Tja, ich hatte soeben mein Todesurteil unterschrieben, was bleibt mir da noch anderes außer diesen einen Satz zu sagen? Nun ging’s aber vorerst wieder auf mein Zimmer und das Warten nahm seinen Lauf.

Aber es dauerte nicht lange, da bekam ich bereits 5 mg Valium in gemörserter Form, da ich keine Tabletten schlucken kann. Folglich wurde dann diese pulverisierte Tablette in ein Glas Wasser gegeben und dann musste ich es lediglich nur noch trinken. Da ich solche Arzneimittel grundsätzlich immer auf ex zu mir nehme, machte ich auch hier keine Ausnahme. Schwupp, und schon war das Zeug um 8:55 Uhr unten.

Nanu, nach ca. 20 Sekunden verspürte ich etwas auf meiner Zunge. Argh, das Zeug ist bitter hoch zehn. Und da das Mineralwasser hier absolut nutzlos erschien, musste ich zum Sprite greifen. Das half dann wenigstens und dieser extrem bittere Geschmack war dann endlich weg. Nach knapp 40 Minuten verspürte ich dann doch recht deutlich, dass ich leicht angeheitert war, zumindest konnte ich mir ein Grinsen nur recht schwer verkneifen.

Ansonsten schien das Valium keine weiteren Auswirkungen mehr zu haben, zumindest konnte ich keine weiteren ausfindig machen. Um 9:45 Uhr war es dann schlussendlich soweit und die Nd:YAG-Laser-Iridotomie stand an. Und da ich bei vollem Bewusstsein war, möchte ich euch diesen Eingriff natürlich nicht vorenthalten. In den folgenden Absätzen versuche ich nun euch den zehnminütigen Eingriff so detailliert wie nur möglich zu erklären.

Das Gerät, auf dem der YAG-Laser montiert ist, ist vergleichbar mit einer handelsüblichen Spaltlampe, allerdings weist sie neben diesem YAG-Laser noch weitere Besonderheiten auf. Zum einen befinden sich zwei Griffe jeweils einer links und rechts von der Maschinerie, um sich dort festhalten zu können, und zum anderen befinden sich zwei Bänder nahe der Stirnablage, um so den Kopf zu fixieren.

Bevor es nun aber soweit war, bekam ich logischerweise noch Augentropfen, wodurch das Auge betäubt wurde. Durch diese Tropfen soll es so stark betäubt werden, sodass man sich einen Kugelschreiber ins Auge stechen könnte und man würde es nicht spüren. Folglich darf man nach diesem Eingriff auf gar keinen Fall sein Auge berühren. Zudem wollten sie mir noch Pilocarpin geben, um so die Puppille zu verkleinern, wofür es jetzt aber bereits zu spät war.

Die Tropfen wurden mir nun also verabreicht, folgt nun die Umklammerung der Maschine. Wie bereits im vorhergehenden Blog-Eintrag erwähnt wurde, muss nun, wie bei einer Spaltlampe üblich, das Kinn aufgestützt werden. Nachdem dies nun ebenfalls geschehen war und mein Kopf mit diesen zwei Bändern fixiert wurde, folgte das Aufsetzen einer speziellen Kontaktlinse auf die Hornhaut. Das einst für mich als scharf erkennbare Licht der Spaltlampe wurde dadurch extrem verschwommen.

Weiters verhinderte diese spezielle Kontaktlinse, dass man blinzelt. Fragt mich bitte nicht, wie diese Kontaktlinse genau ausschaut, da ich selber dies, um ehrlich zu sein, nicht wissen möchte. Wichtig an dieser Stelle sei noch zu erwähnen, dass man diese Kontaktlinse absolut nicht spürt, lediglich das Bild wird unscharf. Weiters habe ich eher unbewusst wahrgenommen, dass ich nicht blinzeln konnte – Valium sei Dank.

Und so sitzt man nun an dieser Maschine, die logischerweise mit einem Computer verbunden ist, der im Notfall verhindern soll, risikoreiche Laserschüsse abzufeuern. Die Schüsse des Lasers bestimmte dieser Oberarzt selber, wobei der Computer seine Arbeit überwachte. Während des Eingriffes kam es nämlich einige Male dazu, dass er zwar einen Schuss abfeuern wollte, allerdings wurde dies verhindert.

Scheinbar befand sich mein Auge nicht mehr an der richtigen Position. Tja, wie bereits erwähnt, kann ich mein Auge nicht ruhig halten. Allerdings schien der Nystagmus nicht so stark zu sein, dass eine Nd:YAG-Laser-Iridotomie unmöglich wäre. Aber zu einem kleinen Vorfall ist es nach einigen Minuten dann doch noch gekommen, worauf ich aber gleich noch eingehen werde.

Ihr fragt euch jetzt sicher, ob man diesen Laser sehen, spüren oder auch hören könne, nicht wahr? Ein Laserschuss eines YAG-Lasers liegt zwischen 10 und 100 Millisekunden bei dieser Behandlung. Folglich ist die erste Frage somit beantwortet. Als er nämlich solch einen Schuss abgab, war ein orangefarbenes, scharfes Muster zu erkennen, und zwar leicht oberhalb der Mitte des Sehspektrums bzw. des Sichtfeldes.

Ob man den Laser an sich hören kann, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, man hört allerdings sehr wohl den Druck auf dem Knopf zum Abfeuern eines Schusses und auch das Eindringen dieses Schusses in das Auge selber. Knack. Knack. Und dies sogar bis zu viermal in der Sekunde. Und ja, man spürt auch diesen Laserschuss um Auge selber, da ja Gewebe verbrannt bzw. zerstört wird.

Diese kurzen Stiche im Auge könnten manche zu ungewollten Zuckungen verleiten. Da ich aber bei Bewusstsein wahr und genau wusste, was passieren würde, wenn ich mich nur einen halben Millimeter bewegen würde, war von vornherein klar, dass ich mich nicht zu bewegen habe – und dabei blieb es auch. Blöd waren dann nur die Situationen in den ich schlucken musste, da mein Kinn ja auf dieser Maschine auflag. Blöder Speichel.

So, um 9:45 Uhr begann die Nd:YAG-Laser-Iridotomie und um 9:55 Uhr mussten wir dann abbrechen, da Blut in das Loch trat, sodass weitere Laserschüsse unnütz waren. Er, also dieser Oberarzt, entfernte dann nur noch diese spezielle Kontaktlinse und ich durfte gehen. Als ich kurz mein Auge öffnete, staunte ich nicht schlecht, als ich auf der Unterseite ein schwarzes Dreieck wahrnehmen musste.

Kurzer Hand habe ich nachgefragt, woher dies nun käme, und er erklärte mir, dass dies durch diese Kontaktlinse und auch dem Laser entstand, und dass es allerdings wieder relativ schnell abklingen sollte. Tja, und so ging ich also mit verschlossenen Augen wieder zurück auf mein Zimmer und klarerweise nicht alleine, auch wenn der Weg an und für sich eh leicht zu merken war, zumale sich alles auf derselben Etage befand.

Gegen 11:30 Uhr konnte ich dann meine Augen wieder so halbwegs öffnen und ich sah auch wieder alles ganz normal, ohne irgendwelche schwarzen Dreiecke oder sonstigen Fragmente im Auge bzw. im Sichtfeld. Weiters schien das Valium bereits an Wirkung nachzulassen, obwohl es ja zehn Stunden wirken sollte. Gegen Mittag bekam ich dann auch mein Mittagessen, was auch nur so ging, zumale ich mich eher auf meinen Tastsinn verlassen hab müssen, da mir das Schauen immer noch recht schwer fiel.

Okay, der Vormittag war nun vorbei, folgte nun der Nachmittag. Also nochmals rein in den De Lorean, denn es stand noch eine zweite Nd:YAG-Laser-Iridotomie an. Um 14:50 Uhr bekam ich folglich die zweite Ration 5 mg Valium. Ein geiles Zeug, was aber auch süchtig machen kann. Weiters wurde mir diesmal gleich Pilocarpin verabreicht, sodass die Puppille nun vernünftig verkleinert werden konnte. Und genau dieser Aspekt wird später noch von hoher Wichtigkeit sein.

Um 15:20 Uhr war es dann schlussendlich wieder soweit und ich saß erneut vor dieser Maschine, wobei sich die Krankenschwestern bereits gewundert hatten, warum ich noch in der Lage war ganz normal auf zwei Beinen rüber zu stolzieren. Ich zumindest konnte diese Aufregung nicht verstehen, da ich keinerlei Probleme hatte. An dieser Stelle sei noch zu erwähnen, dass ich im Auge selber, also nicht auf der Hornhaut, sondern nahe der Iris, ein Sandkorn verspürte, zumindest fühlte es sich so an. Tja, wie bekommt man dieses Ding nur wieder raus? Na gut, jetzt stand erstmal die zweite Nd:YAG-Laser-Iridotomie an.

Nach knapp fünf Minuten sagte er dann endlich die befreienden Worte, dass wir nun durch seien. Sprich: Das Loch wurde vervollständigt und es befand sich nun ein künstlicher Durchgang zwischen vorderer und hinterer Augenkammer. Der Horror schien somit vorbei zu sein, oder doch noch nicht? Zumindest bekam ich nach diesem zweiten Eingriff noch Augentropfen für die Hornhaut und welche zur Senkung des Augendrucks.

Die Nd:YAG-Laser-Iridotomie war schlussendlich also dann doch noch erfolgreich und auch das blöde Sandkorn-Dingens verschwand wieder, was durch den Laser hervorgerufen wurde. Vielleicht lag’s auch an der kleinen Blutung am Vormittag. Ich kann’s nicht mit Gewissheit sagen, Hauptsache es ist weg. Nun musste ich nur noch wieder auf mein Zimmer gebracht werden. Und nein, ich durfte nicht gehen.

Scheinbar machten sich diese zwei Krankenschwestern solche Sorgen, sodass sie mich in einen Rollstuhl verfrachteten. Tja, und da meine Mutter eh noch anwesend war, schob sie mich dann Richtung Zimmer. Und während dieser Fahrt hatte ich dann schlussendlich mehr Angst als während der beiden Eingriffe zusammen, da es eine reine Slalomfahrt zum Zimmer war. Auf dem Weg dorthin gab es eigentlich nur zwei 90° Kurven.

Nur sie musste ja Kreuz und Quer fahren. Wenigstens konnte sie noch vor diesem Mülleimer bei der ersten Kurve rechtzeitig anhalten. Puh, na das war eine Horror-Fahrt. Da fuhr mein Bruder am Montag, dem 6. Juli 2009, mitten in der Nacht noch besser. Schlussendlich bin ich dann doch noch heil angekommen und gegen Abend bekam ich noch einmal Cosopt, welches auf einmal nicht mehr brannte, und an Stelle von Voltaren Ophtha wurden mir Acular, ebenfalls Augentropfen mit ähnlicher Wirkung, verabreicht.

Natürlich durfte auch das Abendessen nicht fehlen, allerdings konnte ich darauf getrost verzichten. Da waren mir meine gebunkerten Wurstsemmeln aus dem viel berüchtigten fünften Stock – dem Buffet – noch tausend Mal lieber. Tja, das war er nun, der Tag X. Aber keine Sorge, es geht noch spannend weiter. Also rein in den De Lorean, da es diesmal auch nicht wirklich eine Gute-Nacht-Geschichte zu erzählen gibt. Es gab lediglich zwei Kontrollbesuche von der Krankenschwester.

So, der Freitagmorgen ist nun angebrochen und um 8:45 Uhr kam’s dann zum finalen Gespräch mit diesem Oberarzt. Diese o.g. Acular werde ich noch bis zum 31. Juli 2009 jeweils dreimal pro Tag eintropfen müssen, damit sich nichts entzündet. Zudem wird die Dauerbehandlung von Cosopt weitergeführt, und zwar jeweils zweimal pro Tag. Weiters schien das Auge komplett in Ordnung zu sein, sodass er mich nun entlassen konnte.

Aber halt. Jetzt wollte ich noch was von ihm wissen, und zwar genaue Bezeichnungen von zwei Untersuchungen. Wie bereits erwähnt, wurde, wie ich sie damals bezeichnet hatte, eine Sehnervmessung durchgeführt. Hierbei handelte es sich um eine VEP-Messung, sprich: Visuell Evoziertes Potential. Weiters wollte ich auch noch wissen, wie die Messgeräte zum Vermessen der Augenlänge heißen, allerdings reichte hierfür mein Ultrakurzzeitgedächtnis leider nicht mehr aus, sodass ich nur vermuten kann, dass es ein IOL-Master gewesen sein könnte, sicher bin ich mir aber nicht.

Und somit wurde nun die zweite Frage ausführlich behandelt, wobei ein einfaches Ja auch ausgereicht hätte, zumindest für manche von euch, aber nie und nimmer für mich. So, welche Frage behandeln wir denn nun als nächstes? Wie wär’s mit der dritten, die mit der imaginären Sonnenbrille? Okay, dann rein in den De Lorean. Machen wir einen Zeitsprung von 53 Stunden. Na? Wie spät wird’s jetzt wohl sein?

Am Sonntag, dem 26. Juli 2009, um 14:15 Uhr traf mich erneut der Schock. Ja. Hättet ihr denn wirklich geglaubt, dass alles so reibungslos funktionieren könnte, wie man es sich vorgestellt hätte? Tja, so kann man sich irren. Denn genau um diesen Zeitpunkt sah ich auf einmal für ca. 20 Sekunden dunkler und ich wusste nicht wieso. Und keine fünf Minuten später schon wieder derselbe Mist.

Nachher war dann alles wieder normal. Na ja, nicht ganz, denn ein Ziehen oberhalb des linken Auges verspürte ich ebenfalls. Dazu kommt noch, dass gegen Mittag mein Auge wegen diesen Acular extrem, aber wirklich extrem brannte. Ich dachte schon, mir würde es mein Auge verbrennen. Da hätte ich ja gleich mein Auge über einen Bunsenbrenner halten können und es käme ein ähnlicher Effekt dabei raus. Okay, ich weiß, der Vergleich hinkt ein wenig, aber es brannte nun mal höllisch und nicht einfach nur leicht, wie bei den Cosopt.

Folglich entschieden wir uns dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder erneut einen Besuch abzustatten und um 15:25 Uhr fuhren wir dann auch gleich los. Gegen 16:20 Uhr begann dann auch gleich die Untersuchung, wobei hier nichts Weltbewegendes festgestellt werden konnte. Der Augendruck lag links bei 11 mmHg und das Loch war in Ordnung. Es wurde lediglich festgestellt, dass mein Auge durch diese Acular relativ ausgetrocknet wurde, aber das hatte ich selber schon längst bemerkt.

Trotzdem war es um 16:30 Uhr gut zu wissen, dass alles in Ordnung zu sein schien. Weiters wurden noch dieses Acular abgesetzt, da mein Auge keinerlei Entzündungen aufwies. Gegen die Trockenheit dürfen nun die VISMED für Abhilfe schaffen. Und nun sollte auch die Bedeutung hinter dieser Bildmontage verständlich sein, wenn sie auch nur äußerst ungenau dies Wiedergeben kann, was ich schlussendlich im Pilocarpin-ähnlichen Zustand gegen 14:15 Uhr zweimal sah, da ja jeder von euch auf einen anderen Monitor starrt und hier diese Zeilen liest.

Ihr wollt wissen, was genau beim verabreichen von Pilocarpin passiert? Kein Problem. Wie bereits weiter oben geschrieben, verkleinert sich durch dieses Mittel die Puppille, wodurch weniger Licht ins Auge dringen kann. Kurzum: Es wird dunkler. Zudem konnte ich in diesem Zustand, wobei hier nicht der Zustand an diesem Sonntagnachmittag gemeint ist, eine subjektiv bessere Tiefenschärfe wahrnehmen, aber zu welchem Preis? Allein das Tageslicht bei strahlendem Sonnenschein erschien wie eine Abenddämmerung inkl. einer leichten Rottönung.

Um 18:00 Uhr war ich schlussendlich auch schon wieder zu Hause und schmiss, wie auch am Freitag, dem 24. Juli 2009, gegen 11:00 Uhr, als ich damals endlich wieder in meinen vier Wänden war, eine neue Hymne an, und zwar Tetris Attack Sound of the Dogfish OC ReMix. Zwar besitze ich diesen S-NES-Titel, also Tetris Attack, aus dem Jahre 1996 leider nicht, aber dieser Remix kann sich hören lassen, auch wenn The Legend of Zelda: A Link to the Past Sacred Flute OC ReMix emotionaler ist und mir auch etwas besser gefällt.

Okay, somit wurde nun auch die dritte Frage ausführlich behandelt und nun sollte bereits allen klar sein, wie es auch zum Titel dieses Blog-Eintrages kam. Aber eine Frage wurde noch nicht vollständig beantwortet, und zwar die allererste, denn ein Termin stand noch an. Schauen wir mal, ob wir den Fluxkompensator erneut zum laufen bringen können. Es geht nun gleich volle vier Tage vorwärts.

Am Donnerstag, dem 30. Juli 2009, um 18:45 Uhr hatte ich nämlich noch einen Termin bei einem Wahlaugenarzt in Wels, da sämtliche Augenärzte bis auf einen in naher Umgebung einfach zu diesem Zeitpunkt auf Urlaub waren. Und für was soll nun dieser Besuch gut gewesen sein? Tja, nach einem Glaukomanfall ist es natürlich ratsam, den Augendruck in regelmäßigen Abständen messen zu lassen, wobei dieser Termin von diesem Oberarzt quasi angeordnet wurde.

Neben einem Visustest und einer Augendruckmessung, bei dem der Augendruck bei 12 bzw. 13 mmHg lag, erfolgte auch gleich noch der obligatorische Blick mittels Spaltlampe. Und hier trat erneut das gleiche Phänomen wie am Sonntagnachmittag während der Untersuchung auf, und zwar konnte ich am rechten Rand des Sichtfeldes so gut wie kaum was erkennen, da mich dieses Licht auf einmal scheinbar doch relativ stark geblendet haben dürfte.

Aber keine Sorge, dieser Zustand war nur von kurzer Dauer. Nach knapp zwei Minuten war wieder alles in Ordnung. Weiters betonte dieser Wahlarzt noch, dass dieser Oberarzt eine sehr gute Arbeit abgeliefert habe, da das Loch perfekt geschossen wurde, obwohl der Nystagmus mein ungewollter Begleiter ist. Diese Aussage hat mich echt verwundert, da dieser Wahlarzt Hauptberuflich in einem anderen Linzer Krankenhaus tätig ist.

Weiters wurde noch beschlossen, dass ich Cosopt jetzt nur noch einmal pro Tag einnehmen soll, damit ich keinen zu niedrigen Augendruck bekomme. Das Auge sowie das Loch waren übrigens völlig in Ordnung und wiesen keinerlei Entzündungen o.ä. auf. So, irgendetwas fehlte doch noch, oder? Ihr kommt nicht drauf? Soll ich euch auf die Sprünge helfen? Okay, ein Wort: Kontaktlinse.

Genau, diese gibt’s ja auch noch, oder halt eben nicht. Am Sonntag, dem 5. Juli 2009, um 20:30 Uhr hatte ich sie zuletzt raus getan. Nachher erfolgte dann der Glaukomanfall und für die VEP-Messung trug ich sie lediglich für 30 Minuten. Für den Visustest am Donnerstag, dem 16. Juli 2009, trug ich sie erneut, aber auch nur für eine Stunde und 40 Minuten. Seit diesem Tag ab 9:45 Uhr bis einschließlich heute habe ich sie noch kein einziges Mal wieder eingesetzt.

Wenn ich die Kontaktlinse für mehr als zehn Tage nicht trage, werde ich depressiv, da ich lediglich nur einen kleinen Bereich bei einem optimalen Abstand scharf sehen kann. Genauere Informationen zu dieser Thematik sind u.a. hier ersichtlich. Folglich werde ich nun ab kommender Woche eine komplett neue Kontaktlinse wieder einsetzen, sodass ich u.a. auch meine erst kürzlich georderten DVDs vernünftig anschauen kann.

All diese DVDs gehörten übrigens natürlich meinem Lieblingsgenre an, dem Wuxia-Genre bzw. dem Martial-Arts-Genre, wobei man nicht beide in einem Topf schmeißen darf. Zwei Wunderwerke darf ich euch aber noch ans Herz legen, und zwar "Sword Butterfly – Schwert des Schicksals" (Butterfly Lovers 2008) und "The Divine Weapon" (Singijeon) für all jene, die "Hero" mögen. Aber kommen wir nun schön langsam zum Ende dieser Tragödie.

In der kommenden Woche werde ich mich vorerst noch etwas erholen, sofern dies überhaupt möglich ist. Die Vergangenheit hat mir ja schon sehr oft das Gegenteil bewiesen. Weiters sind noch um die 4.300 Bilder einzusortieren und ein inkrementelles Backup des Stand-PCs sollte ja auch mal wieder gemacht werden, da dies nämlich bereits überfällig ist. Ab Montag, dem 10. August 2009, werde ich mich dann auf die bevorstehende Matura vorbereiten, in der Hoffnung, dass nichts mehr dazwischen funkt.

Tja, das war’s nun mit dem Zweiteiler, die sämtliche Rahmen im Bezug auf deren Länge mit jeweils mehr als 3.700 Wörtern gesprengt haben. Auch die Seitenaufrufe des vorhergehenden Blog-Eintrages sprechen eine eindeutige Sprache, allerdings behalte ich diese Statistiken für mich. Solltet ihr noch irgendwelche Fragen haben, so kontaktiert mich einfach, wobei ich bezweifle, dass es zu einem dritten Blog-Eintrag von solch einer Dimension kommen wird.

Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen:
Auch wenn nun wieder alles in Ordnung zu sein scheint, es ist nur eine Frage der Zeit bis der nächste Vorfall sich ereignet und das Schicksal erneut seinen Lauf nimmt.